Rücktritt

Während der Sommer auf sich warten lässt, habe ich mir Gedanken über den kommenden Winter gemacht.
Viele Gedanken, positive und negative, haben mich letzte Saison begleitet. Erneut habe ich persönlich sehr viel gelernt, vor allem aus dem für mich nicht nachvollziehbaren Entscheid der verpassten olympischen Spiele. Trotz erfüllen aller Richtlinien, war die Enttäuschung riesig, ein grosses Ziel nicht zu erreichen, für das ich jahrelang hart gearbeitet habe. Das tat weh und liess mich meine Grenzen spüren.
Doch was dich nicht umhaut, das macht dich stärker. So gehe ich weiter, werde aber meinen Fokus etwas verändern:

Ich habe nach vielen Gesprächen und Überlegungen entschieden, meine Spitzensportkarriere nach 10 Jahren zu beenden.

Ich bin bereit und freue mich auf neue berufliche und private Herausforderungen im Leben.

Somit DANKE ich allen von ganzem Herzen für die Unterstützung all die Jahre. Ob finanziell, mit guten Gesprächen oder mit unterstützenden Gedanken, ohne euch hätte ich es nicht so weit geschafft.

Herzlichst

Michelle

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Viel Glück nach Sochi

 

Viel Glück nach Sochi
 
Morgen sind die Eröffnungsspiele in Sochi. Ich wünsche allen Schweizer Athleten, und natürlich vor allem den Bobfahrern und Bobfahrerinnen, viel Glück bei Olympia.
Ich bin schon wieder etwas im Alltag angekommen. Noch zu oft sind aber meine Gedanken ganz woanders. Da ich die ganzen Termine kenne, denke ich oft jetzt sind sie dort oder machen gerade das…
Manchmal habe ich Tage da geht es schon ganz gut, dann wieder ist mir einfach den ganzen Tag zum Heulen zumute.
 
An dieser Stelle vielen Dank an alle, die mich mit tröstenden Emails oder einfach einer Umarmung unterstützen. Die Zeit heilt irgendwann alle Wunden.

Weltcup Königssee

Hier im schönen Königssee (D) findet am Sonntag das letzte Weltcup Rennen der Saison statt. Gleichzeitig wird es eine separate Europameisterschafts Wertung geben.

So werde auch ich morgen das letzte Mal dieser Saison an der Bobbahn stehen. Ich bin Ersatz bei beiden Teams. Somit laufe ich mich morgen warm, helfe beim Kuven montieren und unterstütze die beiden Teams so gut wie es geht. Drückt uns die Daumen.

Für mich beginnt dann ab Februar wieder der Alltag. Ich darf wieder zurück zu meinem Arbeitgeber ins Kantonsspital Baden.

Ja wie geht es mir, darüber schreib ich jetzt wohl besser nicht…

Weltcup Winterberg und St. Moritz

Der Neujahrsstart war für mich traurig, aber ich habe mir gesagt, ich schaue nach vorne und gebe die nächsten vier Wochen noch weiterhin mein Bestes.

Am 1.1.2014 fuhr ich mit Caroline Spahni, welche ich für die nächsten vier Wochen verstärke, das erste Training in Winterberg (D). Die Trainings verliefen gut. Das Wetter liess zu wünschen übrig, wie so oft in Winterberg war Nebel und Regen. Zum Rennen startete Caroline mit Elisabeth, sie erreichten den achten Schlussrang. Fabienne und Tanya klassierten sich auf dem zehnten Rang. Als Ersatz waren meine Aufgaben helfen beim Rennkuven montieren, danach mich auch einzulaufen und am Start dann anzufeuern.
Nach dem Rennen war geplant direkt nach St Moritz zu reisen. Da aber der Julierpass aufgrund von Lawinengefahr geschlossen war, verbrachten wir unplanmässig eine Nacht in unserem eigenen Bett.  Auch schön! 🙂
 
Hier in St. Moritz ist es nach dem trüben Winterberg eine wahre Freude, bei strahlend blauem Himmel und Sonne macht Bob fahren doppelt so viel Spass. Am Samstag findet das Rennen statt. Caroline wird mit Ariane am Start sein, Fabienne wieder mit Tanya. Drückt uns die Daumen.

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Manchmal kommt es anders als man denkt

Hast du dir schon mal etwas aus tiefstem Herzen gewünscht? Wirklich auch alles dafür investiert? Dein Leben danach ausgerichtet? Und dann am entscheidenden Tag X hat es doch nicht geklappt. Hat es das Leben anders entschieden. Ist das Lebensbuch anders geschrieben, als du es dir ausgemalt und gewünscht hast. Der Schock und die Enttäuschung sitzen noch tief.

Wir hatten am letzten Montag das Olympia Ausschieben in Andermatt. Nach einem guten Training am Freitag, bei dem ich die Bestzeit beim Anschieben hatte, lag dann am Montag das Glück nicht auf meiner Seite. Ich wurde um eine Hundertstel vierte. Drei können an die olympischen Spiele. So schnell kann ein Kindheitstraum wie ein Kartenhaus einstürzen.

Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen. Zuerst war die Enttäuschung so gross, dass ich am liebsten meine Karriere sofort beendet hätte. Nach Gesprächen mit dem Verband und verschiedenen Personen, habe ich mich jetzt entschieden, die restlichen verbleibenden Weltcup Rennen doch mit zu bestreiten. Obwohl ich jetzt Ersatz vom Ersatz bin, werde ich dort nochmals mein Bestes geben. Man weiss nie, was noch passiert – ein Monat ist lang. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich danke allen für die Unterstützung und Gespräche auch jetzt in dieser schwierigen Zeit. Schön, dass ihr an mich glaubt!

Ich wünsche euch von Herzen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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10. Rang in Park City

In Park City (USA) fand Freitag und Samstag ein Doppelrennen statt. Am Freitag fuhr Fabienne mit Elisabeth und sie erreichten den neunten Schlussrang. Am Samstag kam ich dann auch zu meinem ersten Renneinsatz dieser Saison. Die äusserlichen Bedingungen waren etwas erschwert, es schneite und war noch immer sehr kalt. Doch deswegen liesen wir uns nich stören. Fabienne und ich waren top motiviert.
 
Beim Start sind in dieser Saison die Kanadier und Amerikaner eine Klasse für sich…dahinter sind dann die restlichen Teams. Umso enger ist es dann dort bei den Zeitabständen. Man darf sich am Start, wie auch in der Bahn, keinen Fehler erlauben. Und wenn doch, kann das gerade mehrere Plätze kosten. Somit beendeten wir den ersten Lauf nach einer nicht ganz optimalen Fahrt auf dem 13. Rang. Doch Fabienne konnte im zweiten Lauf in der Bahn nochmals aufdrehen und fuhr dann die siebtbeste Zeit, was dann für einen zehnten Schlussrang reichte. Beim Start hatten wir jeweils die zehntbeste Startzeit, also Mittelfeld bei 20 startenden Teams.
 
Am Sonntag stand dann die Reise nach Lake Placid an, die sich leider als eine Mammutreise entpuppte: Wir flogen von Salt Lake City über Chicago dann nach Montreal und dort dann noch ca. 2,5h mit dem Auto nach Lake Placid. Das wäre schon lange genug gewesen, aber nein, aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse hatten wir zweimal Verzögerungen und warteten einmal über zwei Stunden im Flugzeug auf den Start, bis wir dann schlussendlich nochmals zurück zum Gate mussten, um aufzutanken und zum Enteisen. Morgens um vier waren wir dann ziemlich k.o. im Hotelzimmer….
 
Am Dienstag konnten wir am Morgen die Container ausladen. Am Nachmittag starteten Fabienne und ich zum ersten Training. Die Bahn hier in Lake Placid ist sehr anspruchsvoll, für die Anschieber wie auch die  Piloten.  Am Samstag findet dann das vierte Weltcup-Rennen statt.Und somit das letzte Rennen in Amerika. Ich werde voraussichtlich wieder mit Fabienne am Start sein. Drückt uns also die Daumen oder verfolgt uns live auf: http://www.fibt.com.
 
Ausblick: Am 16.12. landen wir wieder in  Zürich:-)
 
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Park City, USA

Das erste Weltcup-Rennen lief nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Fabienne und Elisabeth beendeten das Rennen auf dem 12. Schlussrang. Am Sonntag flogen wir dann, mit einem kurzen Zwischenstopp in San Francisco, weiter nach Salt Lake City. Dann, ca. 40 Autominuten entfernt, ist unsere zweite Station Park City, USA. Hier fanden 2002 die Olympischen Spiele statt.
Wir sind hier auf 2000m Höhe und bei minus 25 Grad ist das Atmen schon etwas anstrengender. 🙂
Vorgestern fand das Abschlusstraining statt, doch das Training musste nach dem ersten Lauf abgebrochen werden, weil auf der Bahn Eis herausgebrochen war und wir dann auf Beton fuhren…
Unser Abendprogramm war somit fix: Wir wechselten uns ab mit Kuven schleifen
Dafür gönnten wir uns gestern an unserem Day-off einen kurzen Abstecher in die Shopping Outletmeile.
Heute und morgen findet das zweite und dritte Weltcup-Rennen statt, drückt uns die Daumen.

Ausblick: Sonntag Weiterflug mit Zwischenstopp in Chicago nach Montreal und dann mit dem Auto nach Lake Placid für das vierte und letzte Weltcup-Überseerennen.

 

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Internationale Trainingswoche in Sochi

Zwei Wochen Sochi sind nun schon passé. Es war schön nach letztem Februar das zweite Mal in die zukünftige Olympia-Stätte zurück zu kehren. Es hat sich schon einiges verändert und trotzdem sieht es irgendwie immer noch nach der wohl grössten Baustelle der Welt aus. Ich bin gespannt und hoffe dass sie bis in 75Tage fertig werden, denn schon dann wird die Eröffnungsfeier stattfinden.

Die Trainings liefen gut, es hiess weiterhin am Start zu arbeiten, wie auch athletisch zu trainieren. Ende der zweiten Woche hatten Elisabeth und ich ein Ausschieben. Wer das Ausschieben gewinnt, wird mit Fabienne in die Weltcuprennen in Übersee starten. Wie erwartet war es wieder sehr knapp und Elisabeth konnte das Ausschieben für sich entscheiden.

Aufgrund einer grossen Antiterror-Kontrolle waren mehrere Strassen gesperrt und es hatte  kilometerlangen Stau auf dem Weg zum Flughafen. So standen wir halt irgendwo mitten auf der Strasse gut zwei Stunden, um die nötigen Dokumenten zu bekommen, um weiter zu fahren. Schliesslich wurden wir dann mit der Polizeieskorte zum Flughafen begleitet. Ja, hier in Russland ist alles ein wenig anders. So wurde auch unsere Heimreise in die Schweiz ein Erlebnis.

Wir waren dann kurze vier Tage zu Hause um nochmals Energie zu tanken.

Am Sonntag flogen wir von Zürich über Frankfurt nach Calgary, Canada. Nachdem die Container mit den Bob’s von Riesentrucks an die Bahn geführt wurden, waren wir am letzen Dienstag startbereit für das erste Training. Da ich noch nie hier war, bin ich gespannt auf die neue Bahn.

Ausblick: Am kommenden Samstag findet das erste Weltcup Rennen dieser Saison statt. Drückt uns den Daumen! Bereits am Sonntag fliegen wir dann weiter nach Park City, USA.

Gelunge Überraschungsparty im Royal Baden

Noch immer etwas sprachlos und zu Tränen gerührt sitze ich vor dem PC. Den Film habe ich schon mehrere Male geschaut und immer wieder muss ich lachen und weinen gleichzeitig. Woow wirklich coool, wenn das nicht eine „Begleitung“ ist für die nächsten Monate. Ob als Motivationsspritze, bei Heimweh, zur Beruhigung vor wichtigen Wettkämpfen oder einfach um den Kopf zu lüften und an all die lieben Menschen zu denken, die mich begleiten, die an mich glauben, auch wenn es mir manchmal etwas schwerer fällt. 🙂
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Dagmar, meine Eltern, Dana, Antonia, Tommy, die KSB-Physios und an alle Freunde, die mich auf irgendeine Weise unterstützen. Vielen Dank!
So, jetzt aber genug geschrieben – die Taschen sind gepackt und der Bob bereits im Container verladen. Donnerstag morgen geht der Flug nach Sochi zur internationalen Trainingswoche. Ihr hört von mir…
 
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Trainingswoche La Plagne (F)

Schnell ging die Trainingswoche im wunderschönen Winterort La Plagne in Frankreich vorbei. Noch schöner war es wieder zurück im Bob zu sitzen und den Fahrtwind im Nacken zu spüren. 🙂
Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich dann den Rhythmus vom Bob-Ablauf schnell wieder intus gehabt.
Ich absolvierte mit Fabienne sechs Fahrten. Das ganze Bobteam Meyer war in einem schönen Chalet einquartiert. Bestens bekocht wurden wir von der Mutter von Fabienne – und nicht nur das, auch ihre Fussreflexzonen – Massagekünste durften wir geniessen.
 
Nebst den Fahrten auf der Bahn, stand auch das tägliche athletische Training auf dem Programm.
Am Freitag und Samstag standen dann die Selektionsrennen auf dem Programm. Beides Mal konnte sich das Team von Caroline Spahni vor uns klassieren. Es hat aber keinen Einfluss auf die Qualifikation für den Weltcup, da bereits beide Teams qualifiziert sind. Auf dem dritten Platz konnte sich das Team Edith Burkard einreihen.
Jetzt bin ich etwas mehr als eine Woche zu Hause. Ich nutze die Zeit für gute Trainings. Die kommende Zeit wird intensiv und auch streng. Aber ich freue mich auf viele spannende und lernreiche Erlebnisse. Drückt mir weiterhin die Daumen, es sind noch weniger als 100 Tage bis die olympischen Spiele in Sochi eröffnet werden…
 
Ausschau: Abflug nach Sochi zur Internationalen Trainingswoche am 7. November für zwei Wochen.
 
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